Aktuelle Version Deutsch Deutsch Wat Phra That Lampang Luang English Go to the English version

Wer den Wat Phra That Lampang Luang besucht, darf keine glitzernden Tempelbauten erwarten, wie man(n) sie aus Bangkok oder anderen Teilen Thailands zu glauben kennt. Der Wert dieser Anlage liegt im einzigartigen Baustil der Lanna-Architektur. Der Tempelkomplex beherbergt unter Anderem das älteste religiöse Gebäude Thailands, den Viharn Nam Tam.


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Der Haupt-Viharn mit dem Chedi des Wat Phra That Lampang Luang

Beschrieb. Die Anlage wurde zu Beginn der Haripunchai-Epoche im frühen 9. Jahrhundert n. Chr. als Tempelfestung (Wiang) erbaut. Die Befestigungsmauer ist bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben. In den Jahren 1729 bis 1730 wurde in der Anlage eine burmesische Garnison eingerichtet. Thippachak, ein Einheimischer mit dem Ruf eines Kämpfers und Vaga-bunden, erhielt 1732 die Aufgabe mit 300 Mann die befestigte Tempelanlage zurück zu erobern. Über eine Wasserleitung drang Thippachak und eine kleine Gruppe seiner Männer in die Garnison ein und erschoss den burmesischen Komandeur Tao Maha Yot. Einschusslöcher sind immer noch in einem der bronzenen Geländerpfosten des den Chedi umgebenden Geländers sichtbar. Der Treppenaufgang zum reich mit Stuck geschmücktem Hauptor
Das turmartige mit Stuck reich verzierte Haupttor in der Ostmauer wird über eine Treppe erreicht, deren beide Seiten von zwei steinernen Nagas ge-schmückt wird.
Der Haupteingang ist jedoch nicht immer geöffnet, insbesondere nicht am frühen Morgen, der besten Zeit für einen Besuch dieser Tempelanlage. Der übliche Zugang führt durch das sich in der Süd-mauer befindliche Sri Lanka Tor. Beim Betreten des Tempelgeländes durch dieses Tor passiert man rechterhand die beiden heiligen Bodhi-Bäume. Linkerhand liegen der Ubosot und direkt vor dem Chedi der Viharn Phra Put. Ein weiterer Zugang befindet sich in der Nordmauer.
Innerhalb der Befestigungsmauern finden sich eine beachtliche Anzahl an Gebäuden. Das grösste Gebäude ist der Viharn Luang direkt vor dem Chedi auf dessen Ostseite. Es befinden sich noch weitere vier kleine Viharn auf dem Gelände. Nörd-lich des Viharn Luang liegt der Viharn Ton Kaeo. Auf der Nordseite des Chedi findet sich der Viharn Nam Tam, auf der Westseite der Viharn Phra Sao Sila und auf der Südseite der Viharn Phra Put. Zwischen dem Ubosot, dem am Nächs-ten zur Südmauer gelegenen Gebäude, und dem Viharn Phra Sao Sila befindet sich die Kapelle mit dem Fussabdruck. Die Befestigungsmauer ist auf der Innenseite als Kreuzgang ausgebildet. Diese erkennt man auf dem Bild der Innenansicht des Haupteiganges (unten links). Die reichen Stuckverzierungen aus dem späten 15. Jahrhundert machen dieses Tor sehenswert. Jede der sieben immer kleiner werdenden Stufen weisen Bogen in unterschiedlicher Aus-führung auf. Die unterste Stufe zeigt zwei in sich verschlungene Nagas, welche nach Art der chinesischen Drachen Flügel und Füsse aufweisen.
Mit Stuck reich verzierter Haupteingang in der Ostmauer Das Hauptbildnis Buddhas im Ku des Viharn Luang Innenansicht des Viharn Luang mit dem Hauptbildnis Buddhas
Die Hauptstatue Buddhas ist im Viharn Luang in einem mit Stuck geschmückten und ver-goldeten Ku untergebracht (mittleres Bild oben). Sie ist nur durch eine schmale vertikale Öffnung sichtbar (Bild oben rechts). Das 1530 in Bronze gegossene Buddha-Bildnis Phra Chao Lan Thong, in der Pose des Bhumisparsa sitzend, ist das Grösste der Provinz Lam-pang. Der Ku Verjüngt sich zur Spitze hin in sieben Stufen. Das Hauptmotif des Ku sind Nagas, welche einerseits die Eckabschlüsse jeder Stufe bilden und andererseits sich aus dem Maul von Makaras heraus zu Bogen auf jeder Seite einer Stufe zusammenfinden.
Eines der verblichenen Wandgemälde im innern des Viharn Luang
Der Raum von der Ostseite des Chedis bis zur östlichen Mauer wird vollständig vom Viharn Luang eingenommen. Dieser Viharn ist unzweifelhaft die grösste Holzstruktur ihres Typs in ganz Lanna, erbaut 1476 zur gleichen Zeit wie die nur halb herunterge-zogenen Wände. Im Innern des Viharn befinden sich zum Teil kaum noch erkenn-bare wunderschöne Wandgemälde, wel-che dringend renoviert werden müssten, um nicht ganz zu verbleichen. Dargestellt sind Szenen aus den Jataka-Geschichten.
Rondell mit einer Ziege an der Decke des Viharn Luang

Die Holzdecke über dem Mittelgang des Viharn Luang, zwischen dem Eingang und dem Ku, ist mit Holzschnitzereien in bur-mesischem Stil verziert, welche in Rondel-len eingepasst wurden. Dargestellt sind eine Ziege (nebenstehendes Bild), ein Kin-norn, ein Löwe, ein Rahu, ein Hase und ein Pfau. Um die Rondellen herum sind strahlenartige Verzierungen aus farbigen Glaseinlagen angeordnet.

Der Chedi des Wat Phra That Lampang Luang Der Chedi. Direkt anschliessend an die Westseite des Grossen Viharn (Viharn Luang) mit nur wenig Zwischenraum befindet sich der prächtige Chedi. Der Chedi ist mit vergoldeten Kupferplatten be-deckt, an welchen wiederum vergoldete diamant-enförmige Platten mit Blumenmotiven befestigt sind. Es ist nicht bekannt wann an dieser Stelle der ursrüngliche Chedi errichtet wurde, welcher nach der Überlieferung zirka 3.5 Meter hoch war. Dieser erste Chedi wurde 1449 erstmals erweitert. 1496 fand eine weitere Erwiterung statt, bei wel-cher der Chedi die heutige Grösse und Form er-hielt: von einer quadratischen Grundfläche mit 24 Metern Kantenlänge reckt sich der Bau 45 Meter in die Höhe.
Mit seinem quadratischen Grundriss und dem darüberliegenden schlanken Kegel, welcher in eine dünne Spitze ausläuft, ist der Chedi unverkennbar im Lanna-Stil erbaut. Bemerkenswert sind die Weihopfer - darunter viele Ochsenfiguren - auf den Pfeilern der den Chedi umgebenden Ballustra-de. Der Chedi ist den im Jahr des Ochsen gebor-enen gewidmet. An jeder Ecke des den Chedi um-gebenden Zaun steht je ein massiver, vergoldeter Sonnenschirm.

Viharn Phra Put südlich des Chedi Viharn Phra Put. Dieser Viharn liegt direkt gegenüber dem Südzugang südlich des Chedi und hat seinen Ursprung ver-mutlich im 13. Jahrhundert. Der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1802. Recht-eckige Holztafeln mit schönen, farbigen Glaseinlagen bedecken grosse Teile der Fassade. Die unteren Tafeln zeigen Blu-menmotive, während die Tafeln unter den Giebeln mit diagonal kreuzverwoben-en Mustern in chinesischem Stil, ähnlich gewobener Matten aus Bambus, verseh-en sind. Darunter sind auf beiden Seiten kleine Rahu-Figuren angeordnet, deren Arme mit in sich verschlungenen Körpern von Naga-Schlangen verbunden sind. Vergoldete naive Lotus- und Thewadablüten schmücken die Fensterläden.
Die Ostfassade des Viharn Phra Put südlich des Chedi Die vergoldete Buddha-Statue im Viharn Phra Put
Der Innenraum wird von starken Teakholzsäulen mit Golddekorationen auf schwarzem und rotem Lack getragen. Die grosse, vergoldete Buddha-Statue in der Bhumisparsa-Pose (5.25 Meter hoch) wird von zwei kleineren Statuen in Nebennischen flankiert. Direkt vor der Säulenhalle befinden sich zwei freistehende Teakholzpfähle mit den brahmanischen heiligen Gänsen. Diese Pfosten, auch heilige Gänsepfosten genannt, haben ihren Ursprung in der Mon-Kultur und finden sich auch an einigen anderen Stellen in Thailand, so beispielsweise auch im Grand Palace.

Das Buddha-Bildnis im Viharn Ton Kaeo Der Viharn Ton Kaeo aus südöstlicher Richtung gesehen
Viharn Ton Kaeo. Nördlich des Grossen Viharn liegt der kleine Viharn Ton Kaeo, einer von zwei Viharn an der Nordmauer der Tempelanlage. Dies-es auf drei Seiten offene Gebäude ist unbekannt-en Ursprungs. Der heutige Bau mit seiner schmuk-klosen Fassade wurde 1967 errichtet. Die Ab-schlüsse des dreistufigen Daches sind in Form von Naga-Körpern im typischen Stil Zentral-Thailands ausgeführt. Zwei liegende und eine sitzende Bud-dha Statue - auf dem Bild links im Gewand der kühlen Jahreszeit - sind im Innern untergebracht.

Die Bildnisse Buddhas im Viharn Nam Tam Viharn Nam Tam. Direkt an der Nordseite des Chedi befindet sich der Viharn Nam Tam in einer Linie mit dem Viharn Ton Kaeo. Dieser Bau datiert aus dem frühen 16. Jahrhundert und ist das älteste religiöse Holzgebäude in Thailand. An der Westwand befindet sich eine sitzende Statue Buddhas in der Pose des Bhunispara flankiert von vier stehenden Statuen, wie im Grossen Viharn. Es finden sich hier auch die Überreste von Wandge-mälden aus der gleichen Periode. Das bester-haltene Bild befindet sich auf der Nordwand nahe der Buddha-Statue. Der Viharn Nam Tam aus südöstlicher Richtung gesehen

Viharn Phra Sao Sila. Direkt hinter dem Chedi auf der Westseite befindet sich der vierte der kleinen Viharns auf dem Gelände. Gemäss einer Legende wurde das Original dieses Viharn vom Vater der Königin Chamathewi im Jahre 657 erbaut, um die steinerne Buddha-Statue Phra Nak Pok unterzubringen. Die mit geschnitzten und vergoldeten Holztafeln dekorierte Fassade zeigt zwei stehende, hölzerne Thewada-Figuren ähnlich derer beim Grossen Viharn. Der Viharn Phra Sao Silo aus südöstlicher Richtung gesehen Vergoldete Thewada-Figur an der Fassade über dem Eingang

Die Kapelle des Fussabdrucks Ho Phra Putthabat (links). Auf einem qua-dratischen Sockel ist über einem Fussabdruck Buddhas der Mondop Ho Phra Putthabat er-richtet - die Kappelle des Fussabdrucks. Der Mondop soll 1149 während der Herrschaft von König Tilok Tam Maraja von Chiang Mai durch den Regenten von Lampang Chao Mueng Harn Tae Tong errichtet worden sein.
Bei geschlossener Türe funktioniert der Mon-dop als "camera obscura". Frauen ist der Zutritt nicht gestattet! Der Ubosot des Wat Phra That Lampang Luang




Phra Ubosot (rechts). In der südwestlichen Ecke der Tempelanlage befindet sich der kleine Ubosot, welcher auf das Jahr 1476 zurück-geht. Während der Rattanakosin-Periode wur-de das Gebäude 1924 neu aufgebaut, so dass vom ursprünglichen Bau nichts mehr zu sehen ist. Frauen ist der Zutritt nicht gestattet!

Das kleine Museum Kuti Phra Kaeo mit der Buddha-Statue Phra Kaeo Don Tao Ausserhalb der Befestigungsmau-ern befindet sich das Kuti Phra Kaeo, welches sich am Pfad der Südmauer entlang an der Ecke mit der Westmauer befindet.
Das Kuti beherbergt die kleine smaragdgrüne Statue Phra Kaeo Don Tao, sicher hinter Gittern weggeschlossen.
Einige glauben die Statue sei aus dem gleichen Stein gehauen worden wie das Buddha-Bildnis Phra Kaeo Morakot im Wat Phra Kaeo in Bangkok.
Einer Legende gemäss verdankt die kleine Statue ihren Ursprung jedoch der folgenden Geschich-te: um das Jahr 500 herum, als in der Gegend eine Hungersnot herrschte, kam ein Mönch vom Himmel herunter, welchem Mae Suchada eine ungewöhnlich geformte Wassermelone anbot. Im Innern der Wasser-melone fand sich ein grüner Edelstein, aus welchem der Mönch und Mae Suchada mit Hilfe des Gottes Indra eine Buddha-Statue schnitzen konnten. Die enge Beziehung zwischen Mae Suchada und dem Mönch lief dem Anstand der Dorfbewohner zuwider und die beiden wurden eines sinnlichen Verhältnisses verdächtigt. So liess der König die Frau hinrichten, der Mönch aber konnte entkommen. Als Strafe für diese unredlichen Verdächtigungen und die Hinrichtung wurde die Gegend erneut von einer Hungersnot heim-gesucht.


Karte mit der Anfahrtsroute ab Chiang Mai. Klick auf's Bild für Vergrösserung! Anfahrt. Der Ausflug lässt sich gut mit einem Besuch des National Elephant Insti-tute (NEI) kombinieren, sowohl von Chiang Mai wie von Lampang aus.
Wird zuerst das NEI besucht, wegen der Vorführungen um 10 resp 11 Uhr vormittags, erreicht man die Tempelanlage erst nach dem Mittag, was wiederum aus fotografi-schen Gründen ungünstig ist. Wat Phra That Lampang Luang sollte vormittags be-sucht werden können, wenn die Gebäude in der Morgensonne liegen.
Aus dem Zentrum von Chiang Mai (Tha Phae Gate) sind es über den Highway 11 zirka 92 km bis zum Tempel Wat Phra That Lampang Luang. Von Lampang zum Tempelkomplex sind es nur ungefähr 20 km über Ko Kha.
Die Distanz zwischen dem National Elephant Institute und der Tempelanlage beträgt in etwa 27 km.

Öffentliche Verkehrsmittel. Den Tempel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist re-lativ schwierig. Eine Möglichkeit besteht darin, mittels ordentlichem Songthaew von Lam-pang nach Ko Kha zu fahren. Von hier muss dann ein weiteres Songthaew speziell für die Fahrt zum Tempel und zurück gemietet werden. Wer sich eine direkte Hin- und Rückfahrt leisten will, chartert bereits in Lampang ein Songthaew für den ganzen Ausflug. Wie auch immer, lasse den Fahrer auf dem Parkplatz vor dem Tempel warten und bezahle den zuvor ausgehandelten Fahrpreis erst nach der Rückkehr an den Ausgangsort!

Individuelle Verkehrsmittel. Die einfachste Art zum Wat Phra That Lampang Luang zu ge-langen ist das eigene Transportmittel, sei dies ein Mietwagen oder Mietmotorrad. Bei der Anreise von Chiang Mai ist ein Kleinmotorrad nicht geeignet, da die Bergkette zwischen dem Ping- und Wangtal überquert werden muss!

Der Reiseveranstalter Utopia-Tours bietet einen Tagesausflug ab Chiang Mai nach Lampang unter dem Titel "Lampang, Golden Shadows" im Privatwagen mit einem Gay-Guide an, bei welchem auch der Tempel Wat Phra That Lampang Luang besucht wird.


Grundriss. Aus folgendem Plan ist die Lage der Gebäude innerhalb der Befestigungsmauer ersichtlich.                                               [Ein Klick auf ein Gebäude führt zu dessen Beschrieb] Grundriss des Wat Phra That Lampang Luang. Klick auf Gebäude führt zu dessen Beschrieb.


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Letzte Änderung
20-April-2003